Im Labyrinth der pflegeberuflichen Ausbildungen: Experten zu Gast bei der FH 11

Die Klassen FH/11G2 und G1 haben gemeinsam mit ihrer Pflegelehrerin Frau Rickers bzw. ihrem Pflegelehrer Herrn Mäteling eine Unterrichtseinheit zum Thema ,,Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich‘‘ gestartet und zur besseren Orientierung im Labyrinth der pflegeberuflichen Ausbildungen Lehrer/innen und Schüler/innen aus den jeweiligen Ausbildungsberufen in den Unterricht eingeladen.

Als erstes besuchte uns der Leiter der Katholischen Bildungsstätte am St. Bernhard Hospital Kamp-Lintfort, der zwei Gesundheits- und Krankenpflegeschülerinnen mitgebracht hatte, die uns mit vielen Detailkenntnissen und sehr persönlichen Schilderungen einen Einblick in den Beruf und vor allem auch in ihre Ausbildung gaben. Das Besondere: Beide waren ehemalige Schülerinnen der LFS und kamen nun gerne als „Expertinnen“ an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurück. Wir wiederum konnten sehen, was alles möglich ist, wenn wir eines Tages mit dem Fachabi in der Tasche die LFS verlassen werden. Wir haben viele Informationen über die Ausbildung erhalten (Dauer, Ausbildungsgehalt, Praxiseinsätze, Unterrichtsinhalte u.v.m.), aber besonders behalten haben wir, dass die Ausbildung zwar anstrengend ist und manchmal auch belastende Erfahrungen mit sich bringt (wie z. B. den Umgang mit dem Tod eines vertrauten Patienten), doch zugleich viel Freude bereitet und als sehr sinnvoll erlebt wird. Besonders betont wurde von den Besucher/innen auch das gute Klima zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen an der Schule.

Als zweites kam eine komplette Klasse des Evangelischen Fachseminars für Altenpflege aus Xanten mit ihrer Klassenlehrerin Frau Kaymer zu uns. Mit medialer Unterstützung durch eine PowerPoint-Präsentation und mit Hilfe von anschaulichen Plakaten und Flyern nahmen sie uns mit auf die „Reise“ durch die dreijährige Ausbildung zur staatlich geprüften Altenpflegerin und stellten uns ihre sehr unterschiedlichen Einsatzfelder vor, zu denen neben dem klassischen Seniorenheim u. a. gerontopsychiatrische Einrichtungen und ambulante Dienste gehören. Die Vielfalt an Einrichtungen, in denen man als Altenpfleger/in tätig sein kann, war uns vorher noch gar nicht so bewusst und weckte unser Interesse. Neben dem Inhaltlichen fanden wir vor allem spannend, dass sie alle in einer unterschiedlichen Altersklasse waren, von zwanzig bis fünfzig Jahren war alles dabei. Alle berichteten im Rahmen kleiner Präsentationen sehr offen von ihren Erfahrungen mit den Senior/innen und den Pflegeteams in ihrer jeweiligen Ausbildungsstelle und beantworteten geduldig unsere zahlreichen Fragen. Ein besonderes Interesse galt dabei den Besonderheiten in der Pflege demenziell veränderter Bewohner/innen und den damit verbundenen Anforderungen an die Pflegenden.

Zum Abschluss der Unterrichtseinheit kamen dann Studierende der Fachschule für Heilerziehungspflege, die ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an unserer Schule absolvieren. Auch von ihnen war wiederum eine Studierende bis zu Beginn des Schuljahres ebenso wie wir Fachabiturientin. Sie schilderten uns von ihren begeisternden Praktikumserfahrungen in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen bzw. in einem Wohnheim, die sie schließlich auf den Geschmack brachten, die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin zu beginnen. Die im Rahmen einer PowerPoint-Präsentation vorgestellten Fotos von Bewohner/innen und allgemein von der Wohnanlage St. Bernardin in Sonsbeck-Hamb, die beispielhaft vorgestellt wurde, gab uns einen guten Einblick in ein mögliches späteres Arbeitsfeld. Wir haben erfahren, dass ein Heilerziehungspfleger viele verschiedene Aufgaben hat, abhängig natürlich davon, wo er arbeitet. Allgemein gehört zu den Aufgaben zum Beispiel, die Freizeit mit den zu Betreuenden zu gestalten, die Pflege von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen und – wenn man zum Beispiel in integrativen Kitas oder in einer Förderschule arbeitet – auch die Erziehung. Außerdem haben sie insgesamt viel Verantwortung zu tragen. Die drei Studierenden haben uns die Informationen zur Ausbildung und auch ihre eigenen Erfahrungen aus den bisherigen Praktika so präsentiert, dass man ihre Freude an der Arbeit mit den Menschen und an der Beschäftigung mit den Inhalten, die zu dieser Ausbildung gehören, sehr gut spüren konnte.

Am Ende der Unterrichtseinheit können wir sagen, dass uns allen die Besuche und die damit vermittelten Einblicke in die Ausbildungen und auch Berufsfelder auf jeden Fall weiter gebracht haben. Dem einen oder anderen von uns hat es, wie unsere Gespräche später zeigten, ganz konkrete Perspektiven für die Berufswahl eröffneten. Für manchen von uns kamen die Besuche sicher auch genau zur richtigen Zeit, um mit einem möglichen Berufsziel vor Augen den Abschluss der FH/G mit noch mehr Engagement in Angriff zu nehmen .

Wir würden anderen Klassen diese Unterrichtsart auch empfehlen, da man durch die Expert/innenbesuche zu den verschiedenen Ausbildungen im Bereich der Pflege einen super Einblick bekommen hat und dadurch der Unterricht noch interessanter und abwechslungsreicher wurde.

Text: Mara Molderings und Nora Ryrko (FH11G2)
Fotos: Andreas Mäteling


Hinterlasse einen Kommentar