Etepete-Seminar in der Grundschule

Wenn Silvie und Paolo (Namen geändert) in Zukunft in einem Restaurant speisen werden, dann brauchen sich deren Eltern um mangelndes Benehmen ihrer Kinder am Tisch keine Sorgen zu machen. Die beiden Schüler aus der St. Martini-Grundschule in Veert sind nämlich seit Mai stolze Besitzer des „Goldenen Benimm-Diploms“. Erworben haben sie dieses wertvolle Zertifikat im Rahmen eines Projektes ihrer Grundschule mit angehenden Erziehe-rinnen aus unserer FSP/U.

„Wie deckt man stilvoll einen Tisch?“, „Wie faltet man passend dazu die Servietten und ge-staltet Tischkarten?“, Welches sind denn gute Tischmanieren?“ waren nur einige der Aspek-te, die die künftigen Erzieherinnen kreativ vorbereitet hatten. So ging es in der einen Klasse um das „Perfekte Schülerdinner“, im Klassenraum daneben um einen Restaurantbesuch und am anderen Ende des Flures gar um ein Hochzeitsmahl. Zuvor hatten die 21 Unterstufenschülerinnen, aufgeteilt in fünf Arbeitsgruppen, vier Tage Zeit gehabt, sich Ge-danken zu machen, wie das Thema „Stilvolles Essen“ kindgerecht an die Schüler aus den fünf Klassen des dritten und vierten Jahrganges herangetragen werden konnte.

Dass neben einem schön gedeckten Tisch ein kleines Mahl nicht fehlen durfte, verstand sich dabei von selbst. Da wurde eine Hochzeitstorte nebst Kindersekt kredenzt, es wurden Pizza oder Waffeln gereicht, oder die Kinder konnten sich leckeres Spaghetti-Eis auf der Zunge zergehen lassen. Vorteil dabei: Das zuvor spielerisch von den Kindern Erarbeitete konnte dabei sofort praktisch angewandt werden. Für die angehenden Erzieherinnen war das aber auch ein Hinweis um festzustellen, ob ein Lernerfolg erzielt war. Mit Hilfe von Lückentexten, Fehlersuchspielen, Rollen- und Quizspielen konnten sie zudem sehen, wie sehr die Jungen und Mädchen auf diese spielerische Weise dazugelernt hatten.

Genau das war auch das Ziel, das Gitta Hackstein und Barbara Lörper, beides Lehrerinnen unseres Berufskollegs, mit dem Projekt verfolgten. Barbara Lörper: „Die Aufgabe unserer Studierenden bestand darin, kreativ und spielerisch mit den Kindern zu erarbeiten, wie man stilvoll einen Tisch deckt und natürlich, wie man sich dem Anlass entsprechend auch be-nimmt.“ Um schließlich eine Auszeichnung zu bekommen, musste des Weiteren kindgerecht überprüft werden, was von diesem „Etepetete-Seminar“ hängengeblieben war.

Text und Foto: Ewald Hülk


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